
Mit den Augen reisen
26 2/2020
#SPECIAL-KALENDER
Interview zum Kalendermarkt mit Bernhard Fetsch von Athesia
ATHESIA | Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf den Kalendermarkt
und das Einkaufsverhalten der Kunden? Welche Motive erhalten in Zeiten
des Shutdowns am meisten Zuspruch? Wir sprachen mit dem Vertriebs- und
Marketingleiter des Athesia Kalenderverlags, Bernhard Fetsch, über die
aktuelle Entwicklung und den Ausblick auf das kommende Jahr.
Herr Fetsch, wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung
des Kalendermarkts?
BERNHARD FETSCH Der Kalendermarkt stellt ein
stabiles, zugleich besonderes Segment im Medienmarkt
dar. Besonders durch seine Saisonalität
wie durch die Präsentation, die jedes Jahr wieder
von neuem die KäuferInnen fasziniert. Besonders
aus Handelssicht aber eben auch, weil die Absätze
bei eingeführten Kalendern (und diese machen den
überwiegenden Teil des Programms aus) in den
meisten Fällen bis auf wenige Exemplare identisch
zum Vorjahr sind. Damit bietet das Kalendergeschäft
deutlich mehr Stabilität als andere Mediensegmente.
Kalender sind zudem (lt. mediacontrol)
eines der wenigen Segmente, die aus sich heraus
wachsen – im Preis ebenso wie in der Stückzahl:
dieser Markt wächst nach wie vor im Absatz
und erreicht damit eine weiter zunehmende Zielgruppe!
Im Rahmen der bereits genannten Saisonalität lässt
sich in den letzten 2 bis 3 Jahren zudem ein neues
Phänomen beobachten: neben den eindeutigen
Schwerpunktmonaten November und Dezember
hat sich der Januar mittlerweile auf Platz 3 der
Verkaufsmonate geschoben. Mit dieser längeren
Verkaufszeit verlängert sich zugleich die Zeit, in der
Kunden aktiv Kalender suchen und in den Handel
kommen, um hier Kalender zu erwerben. Kalender
bieten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung
der Frequenz am POS – auch nach der alljährlichen
Hochphase im Weihnachtsgeschäft.
Kalender sind klassische Umsatzbringer für den
stationären Handel. Wie sehen Ihre Vertriebs -
wege aus? Welche Rolle spielt hierbei online?
FETSCH In der Tat, Kalender funktionieren besonders
gut im stationären Handel. Kunden wollen sich
zum einen ihren ganz persönlichen Eindruck davon
machen, welche Bilder in einem Kalender enthalten
sind. Zum anderen gibt es eine große Anzahl von
Kunden, die vielleicht keine feste Kaufabsicht hinsichtlich
eines Kalenders haben, welche dann jedoch
von der Bilderwelt einer Kalenderausstellung
angezogen und begeistert werden. Aus diesem
Grund ist eine gepflegte Kalenderausstellung im
stationären Handel so wichtig und zugleich ein verlässlicher
Umsatzmotor.
Eine solche Präsentation – individualisiert hinsichtlich
ihres Umfangs, Kalendertyp, Preisniveau,
etc. – kann in fast jedem stationären Geschäft
statt finden, weshalb wir vom klassischen Buchhandel,
über den Bahnhof bis hin zu Papeterie, LEH
und andere Flächenmärkte mehr grundsätzlich
jeden Vertriebsweg bedienen.
Online ist traditionell einer dieser Vertriebswege,
Bernhard Fetsch, Vertriebs- und
Marketingleiter, Athesia Kalenderverlag:
„Der Kalendermarkt
stellt ein stabiles, zugleich
besonderes Segment im
Medienmarkt dar.“ „Kalender bieten einen wichtigen
Beitrag zur Sicherung der
Frequenz am POS – auch nach
der alljährlichen Hochphase im
Weihnachtsgeschäft.“
„Corona hat uns alle überrascht
und vor erhebliche Herausforderungen
gestellt. Der stationäre
Handel ist für uns von
großer Bedeutung, weshalb der
Lockdown auch in unserem
Jahresverlauf Spuren hinterlassen
hat.“