
jedoch in seiner Bedeutung (bislang) geringer,
als dies in anderen Mediensegmenten – etwa
beim Buch – der Fall ist. Gleichwohl hat die Corona
Zeit unserer Einschätzung nach das
Einkaufsverhalten nachhaltig beeinflusst. Insofern
gehen wir von einem Wachstum der Online-
Verkäufe aus und können unsere Handelspartnern
nur darin bestärken, diese Chance auch für
sich wahrzunehmen und hiermit – speziell im
anstehenden Weihnachtsgeschäft – die Suche
auch von kurzentschlossenen Kalenderkunden bedienen
zu können.
„Neben den eindeutigen Schwerpunktmonaten
November und
Dezember hat sich der Januar
mittlerweile auf Platz 3 der
Verkaufsmonate geschoben.“
Die Corona-Pandemie hat in den letzten Monaten
vieles durcheinandergebracht. Vor allem der
Shutdown hat den (Einzel)Handel vor neue Herausforderungen
gestellt. Wie hat Corona den
Athesia Verlag tangiert, und welche Erfahrungen
haben Ihre Händler dabei gemacht?
FETSCH Corona hat uns alle überrascht und vor erhebliche
Herausforderungen gestellt. Wie
beschrieben ist für uns der stationäre Handel von
großer Bedeutung, weshalb der Lockdown auch in
unserem Jahresverlauf Spuren hinterlassen hat.
Zugleich haben wir diese Zeit genutzt, um mit unseren
Handelspartnern das Vorgehen für die anstehende
Hauptsaison zu vereinbaren. Zunächst sind
wir guter Dinge, dass unsere Partner einheitlich
eine große Chance im Kalendergeschäft sehen. Der
Kalender ist ein traditionell stabiles Geschäft,
worauf viele unserer Partner setzen, um die entstandene
Umsatzlücke mit sympathischen und
vielfältigen Produkten zumindest ein Wenig zuzufahren.
Es gilt daher, den Kalender zum Start der
„heißen“ Saison nach den Sommerferien präsent
zu haben, um hier keinen Umsatz zu verpassen.
(Fern)Reisen sind dieses Jahr nicht wie gewohnt
möglich, viele Menschen bleiben daher zu Hause
oder machen Urlaub im deutschsprachigen
Raum. Spiegelt sich das in irgendeiner Form bei
Ihren Bildkalendern (Reise, Länder, Städte)
wider? Gibt es evtl. einen größeren Absatz bei
bestimmten Motiven oder eine Tendenz – ganz
im Sinne von "Reisen in der Fantasie"?
FETSCH Neben den Traditionskäufen und der Tatsache,
dass die ablaufenden Kalender in vielen
Haushalten eine Lücke und damit erneut Nachfrage
erzeugen, gibt es tatsächlich einige Sondereffekte.
„Mit den Augen reisen!“ lautet
die Headline einer Kampagne,
unter der Athesia ein breites
Angebot von Titeln zu Reisezielen
Reisezie-
und Sehnsuchtsorten in
Deutschland, Europa und
weltweit anbietet.
Neben anderen Gründen ist da die für die meisten
entfallene Urlaubsreise und die Sehnsucht vieler
Menschen nach der Ferne, nach Ländern und
Städten, die man unbedingt (wieder-)sehen wollte.
„Mit den Augen reisen!“ ist daher die Headline unserer
Kampagne, unter der wir ein breites Angebot
von Titeln zu Reisezielen und Sehnsuchtsorten in
Deutschland, Europa und weltweit anbieten.
Dieses spricht ebenso diejenigen an, die sich den
kleinen Trost für die entgangenen Reise selber
schenken. Ebenso alle jene, die ihren Freunden und
Lieben zu Weihnachten den Sehnsuchtsort nach
Hause holen und diesen in Form eines Kalenders
verschenken. Ein weitertes Argument also, im
anstehenden Weihnachtsgeschäft Kalender stationär
wie online anzubieten, um hiervon zu profitieren.
Was wird uns 2021 erwarten? Auf was dürfen
wir uns freuen?
FETSCH Die Kalenderedition 2021 hat einiges zu
bieten: Eine große Neuheit ist, dass ab diesem Jahr
alle Kalender der weltweit bekannten Marke „National
Geographic“ exklusiv bei Athesia Kalenderverlag
erscheinen! Ganze Generationen sind mit
den hochwertigen Magazinen aufgewachsen – die
Kalender in der entsprechenden Qualität und Themenvielfalt
nun also bei Athesia. Zudem konnten
wir mit Gabi Kohwagner eine beliebte Kalender-
Illustratorin für uns gewinnen, was uns sehr freut.
Ihre Kalender sind bereits seit Jahren erprobt und
in allen Vertriebswegen ein großer Erfolg.
Mit „Venedig – bianco & nero“ erscheint bei Weingarten
ein Venedig-Kalender der ganz besonderen
Art. Wer hätte nicht Sehnsucht nach der Serenissima
mit ihrer einmaligen Lage inmitten der Lagune?
13 Duoton-Abbildungen zeigen diese mit
einem außergewöhnlichen Flair.
Das Trendthema „True Crime“ produziert im Buchbereich
fortlaufend Bestsellertitel, weshalb Harenberg
die Chance ergreift und mit dem ersten True
Crime-Kalender an dieses große Verkaufspotenzial
anschließt. Spektakuläre Fälle und Verbrechergeschichten
von der Antike bis zur Gegenwart
– dieser Kalender ist nichts für schwache Nerven.
Last but not least sei hier nochmals auf den Bestsellertitel
„Die Corona-Zeit hat unserer Einschätzung
nach das Einkaufsverhalten
nachhaltig beeinflusst. Insofern
gehen wir von einem
Wachstum der Online-Verkäufe
aus.“
schlechthin aus dem letzten Jahr
hingewiesen: „Wer weiß denn sowas?“ heißt der
Tagesabreißkalender zur gleichnamigen Quiz-
Sendung auf ARD, welche täglich ein Millionenpublikum
erreicht. Auch in diesem Jahr gibt es den
Kalender mit der täglichen Quizfrage zum Miträtseln
– und die aktuelle Nachfrage zieht bereits
wieder spürbar an.
Herr Fetsch, haben Sie vielen Dank
für das interessante Gespräch, tow
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